Parodontitis-Behandlung

Eine Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates. Das Zahnfleisch, das sich sonst wie ein dichter Ring um den Zahn legt, löst sich durch Entzündungen vom Zahn ab. So bildet sich eine Tasche/Spalt zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch.

Die Tasche bildet sich, weil der Faserapparat, der sonst das Zahnfleisch fest mit dem Zahn verbindet, durch die Entzündung einreißt. Sobald diese Tasche sich einmal gebildet hat, lagern sich Beläge und Zahnstein auch in dieser Tasche und bieten eine ideale Grundlage für Bakterien in der Tiefe. Im Gegensatz zu den Belägen auf den Zähnen, können Sie diese tiefen Beläge der Tasche nicht selbst entfernen, da diese Taschen, je nach Schweregrad der Parodontitis, bis zu zehn Millimeter tief sein können.

Somit bleibt die Entzündung auch bei guter Mundhygiene erhalten und in den Taschen sammeln sich immer mehr Bakterien. Als Reaktion auf die Entzündung baut sich der Knochen immer weiter ab, das Zahnfleisch zieht sich entsprechend zurück und die Wurzel liegt immer weiter frei. Ab einem bestimmten Grad werden die Zähne locker und fallen letztendlich aus.

Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko für eine Parodontitis wie:

  • unzureichende Mundhygiene
  • Rauchen
  • Schwangerschaft
  • unausgewogene Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus
  • genetische Disposition

Vor allem der letzte Punkt verdeutlicht, dass eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich ist.

Verschiedene Anzeichen können auf eine Parodontitis hindeuten wie:

  • Zahnfleischbluten
  • geschwollenes oder empfindliches Zahnfleisch
  • Mundgeruch
  • „zurückgehendes“ Zahnfleisch
  • freiliegende Zahnhälse
  • lockere Zähne

Eine Parodontitis schädigt nicht nur Ihren Zähnen und dem Kieferknochen, sondern hat negative Auswirkungen auf den gesamten Körper. So gilt eine Parodontitis als Risikofaktor für Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Gefäßverschlüsse, Alzheimer, Parkinson, Rheuma und Diabetes.

Regelmäßige Kontrollen, Zahnreinigungen und eine gute Mundhygiene bilden den besten Schutz vor einer Parodontitis.

 

Therapie

Bei der Therapie einer Parodontitis ist es wichtig zu wissen, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Somit gibt es leider keine Einmaltherapie, die alles beseitigt.

Bei der Therapie werden die Taschen, die sich durch die Entzündungen gebildet haben, unter Gebrauch von Ultraschallgeräten und anderen Instrumenten, von allen Konkrementen (feste Masse, die sich aus den Belägen und den Mineralien aus dem Speichel gebildet hat und fest in den Taschen am Zahn haftet) gereinigt. Anschließend werden die Wurzeloberflächen mit verschiedenen Materialien geglättet und ein desinfizierendes Gel wird in die Taschen eingelegt. In besonders schweren Fällen wird zusätzlich ein Antibiotikum verabreicht.

Auf diese Weise wird die Tasche sauber gehalten und somit gibt es keine Grundlage mehr für die Bakterien. Die Entzündung bildet sich zurück und die Zerstörung des Zahnhalteapparates und der Knochenabbau werden gestoppt.

Da sich die Taschen, die sich einmal gebildet haben, nie wieder schließen, ist es unerlässlich, für den Erfolg der Therapie, diese Taschen nach der Therapie regelmäßig reinigen zu lassen. Sonst sammeln sich nach einer gewissen Zeit wieder Beläge und Bakterien in den Taschen an und die Entzündung breitet sich wieder aus.